Stauden im Wintergarten

24. März 2023

Der Winter im Garten kommt mit abgestorbenem Blattwerk, Falllaub und kahlen Blütenständen. Jetzt zeigen strukturstarke Staudenflächen ihren Charme. Naturalistische Bepflanzungen, Stauden mit festen Stängeln und Blüten, haben im Winter ihren besonderen Reiz. Samenstände und vertrocknete Blüten verwandeln sich bei wenig Schnee und Raureif in atmosphärische Gartenbilder. Auch zeigen sich jetzt diverse Strukturen der Stauden. Mannstreu, Kandelaber, Ehrenpreis und Schafgarbe besitzen feste Stängel (Stiele) und zierende Blütenstände, die auch die ersten Wintertage gut überstehen. Viele Gräser behalten in der kalten Jahreszeit ebenfalls stabile Wuchsstrukturen.

Stauden mit stabilen Fruchtständen (Wintersteher)

  • Echinacea purpurea – Purpur-Sonnenhut
  • Verbena bonariensis – Patagonisches Eisenkraut
  • Veronicastrum – Kandelaber-Ehrenpreis
  • Eryngium giganteum – Elfenbein-Distel
  • Achillea filipendulina – Schafgarbe
  • Aster divaricatus – Waldaster
  • Lythrum salicaria -Blut-Weiderich
  • Aster sedifolius ‚Nanus‘ – Wilde Zwergaster
  • Liatris spicata – Prachtkerze
  • Verbascum bombyciferum – Königskerze
  • Artemisia ludoviciana ‚Silver Queen‘ – Silber-Beifuß

Gräser mit standfesten Ähren

  • Miscanthus sinensis – Chinaschilf
  • Calamagrostis brachytricha – Diamantgras
  • Calamagrostis x acutiflora ‚Karl Foerster‘ – Garten-Reitgras
  • Pennisetum alopecuroides ‚Hameln‘ – Lampenputzergras
  • Nasella tenuissima – Federgras

Halbsträucher

  • Vitex agnus-castus – Mönchspfeffer
  • Perovskia atriplicifolia – Silberbusch
  • Amorpha canescens – Bleibusch

Neben der Staudenauswahl ist die Witterung für das Aussehen der Wintersteher entscheidend. Bei trockenem Herbstwetter bleibt das Blattwerk in Form. Eine Vielzahl von braunen Farbnuancen und Schattierungen lassen sich im Detail erkennen. Das winterliche Staudenbeet am besten vor dem Austrieb der Frühlingsgeophyten zurückschneiden. Nur modrig zusammengefallene Stauden, wie großblättrige Funkien, kann man getrost schon im Herbst bodennah abschneiden. Ebenso kann das Falllaub gerne auf den Beeten verbleiben. Direkt unter den Gehölzen sind laubschmückende Stauden eine schöne Bepflanzung. Wintergrüne Helleborus, Frühlings-Gedenkwein und Elfenblume sind geeignete trockenheitstaugliche Waldstauden. Verrottungsaktives Laub fördert den natürlichen Frostschutz. Insekten, Kleintiere und Vögel finden Nahrung und Unterschlupf. Zu Beginn des Frühjahres überwachsen die Stauden die Laubschicht. Das Falllaub fordert die Vitalität des Bodens und unterstützt Bodenlebewesen. Spät austreibende Präriestauden profitieren davon besonders, da winteraktive Wildkräuter verhindert werden.

Laubschluckende Stauden

  • Geranium sanguineum, Geranium x magnificum – Storchschnabel
  • Epimedium x perralchicum ‚Frohnleiten‘ – Elfenblume
  • Helleborus orientales, Helleborus foetidus – Lenzrose
  • Carex morrowii– Japan-Segge
  • Carex oshimensis ‚Evergold‘ – Japan-Gold-Segge
  • Sesleria autumnalis – Herbst-Kopfgras

Nur bei schwer verrottbarem Laub von Rosskastanie oder Walnuss ist das Laub aufsammeln allerdings sinnvoll. Eine Staudenbepflanzung kann von April bis zum nächsten März attraktiv sein. Gärten in denen alle abgestorbenen Stauden schon im Herbst radikal abgeschnitten werden, können dieses winterliche Gartenbild weniger genießen.

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